Der geheime Garten

Es war einmal ein kleines Mädchen namens Mary Lennox, das in der belebten Stadt London lebte. Mary war ein einsames und verwöhntes Kind, das die meiste Zeit seines Lebens in Indien verbracht hatte, wo ihre Eltern immer zu beschäftigt waren, um sich um sie zu kümmern. Eines Tages wurde der Haushalt von einer schrecklichen Krankheit heimgesucht, die Mary zu einer Waise machte. Da sie niemanden hatte, der sich um sie kümmern konnte, wurde Mary zu ihrem Onkel, Mr. Archibald Craven, auf dessen großes und geheimnisvolles Anwesen namens Misselthwaite Manor in Yorkshire, England, geschickt.

Misselthwaite Manor war ein riesiges, düsteres Herrenhaus, umgeben von weitläufigen Gärten und wilden Mooren. Mary empfand das Herrenhaus als einen seltsamen und einsamen Ort, ganz anders als das warme, sonnige Land Indien. Ihr Onkel, Mr. Craven, war ein trauriger und zurückgezogener Mann, der nur selten sein Zimmer verließ. Er war untröstlich, seit seine Frau, Marys Tante, zehn Jahre zuvor verstorben war. Mary wurde der Obhut des Hauspersonals überlassen, zu dem auch ein freundliches Dienstmädchen namens Martha gehörte.

Martha ermutigte Maria, die Gärten und das Moor zu erkunden. Als Mary eines Tages über das Gelände wanderte, hörte sie von einem geheimen Garten, der seit zehn Jahren verschlossen war. Der Garten hatte einst ihrer verstorbenen Tante gehört, und Mr. Craven hatte ihn nach ihrem Tod verschlossen und jedem verboten, ihn zu betreten.

Mary war von dem Geheimnis des geheimen Gartens fasziniert und machte es sich zur Aufgabe, ihn zu finden. Mit der Hilfe eines freundlichen Rotkehlchens entdeckte sie den in der Erde vergrabenen Schlüssel und die hinter dichtem Efeu verborgene Tür. Mary schloss die Tür auf und betrat den geheimen Garten. Er war überwuchert und vernachlässigt, aber Mary konnte das Potenzial für Schönheit unter dem Gewirr von Unkraut und Brombeeren erkennen.

Entschlossen, den Garten wieder zum Leben zu erwecken, begann Mary, das Unkraut zu entfernen und neue Blumen zu pflanzen. Während sie arbeitete, fühlte sie sich glücklicher und gesünder als je zuvor. Die frische Luft und die körperliche Aktivität gaben ihr ein neues Gefühl von Sinn und Freude.

Eines Tages, als sie das Herrenhaus erkundete, hörte Mary ein Weinen aus einem der Zimmer. Sie folgte dem Geräusch und entdeckte einen Jungen namens Colin, der ihr Cousin war. Colin war bettlägerig und wurde versteckt gehalten, weil man glaubte, er sei zu krank und zu schwach, um sein Zimmer jemals zu verlassen. Er war genauso einsam und unglücklich wie Mary, als sie ankam.

Mary freundete sich mit Colin an und erzählte ihm von dem geheimen Garten. Sie ermutigte ihn, mit nach draußen zu kommen und ihn sich selbst anzusehen. Mit der Hilfe von Marthas Bruder Dickon, einem freundlichen und sanften Jungen, der gut mit Tieren umgehen konnte, wagten sich Mary und Colin gemeinsam in den Garten. Die frische Luft und die Schönheit des Gartens wirkten Wunder auf Colins Gesundheit. Von Tag zu Tag wurde er kräftiger und selbstbewusster.

Mit dem Aufblühen des Gartens wuchs auch die Lebensfreude von Mary und Colin. Sie verbrachten ihre Tage damit, sich um die Pflanzen zu kümmern, mit den Tieren zu spielen und die einfachen Freuden der Natur zu genießen. Der Garten wurde für beide zu einem Ort der Heilung und Transformation.

Die Nachricht von Colins wundersamer Genesung erreichte Mr. Craven, der auf Reisen war. Als er nach Misselthwaite Manor zurückkehrte, war er erstaunt, seinen Sohn gesund und glücklich vorzufinden, wie er in dem einst vergessenen Garten rannte und spielte. Auch Mr. Cravens Herz begann zu heilen, und er erkannte, dass der Garten seiner Familie neues Leben und Freude gebracht hatte.

Mit der Wiederherstellung des geheimen Gartens in seiner früheren Pracht wurde Misselthwaite Manor zu einem Ort des Glücks und der Liebe. Mary, Colin und Dickon kümmerten sich weiterhin um den Garten, weil sie wussten, dass er den Zauber des Lebens und der Hoffnung in sich trug.

Und so blieb der geheime Garten ein geschätzter Zufluchtsort für alle, die seine Tore betraten, ein Ort, an dem Herzen heilen und Träume erblühen konnten.

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